Seit ich mich erinnern kann, wollte ich einerseits die Menschen und ihr Sein in der Welt besser verstehen und andererseits Geschichten erzählen. Geschichten, die die Leser und Zuseher zum Lachen und – wenn irgend möglich – zum Weinen bringen sollen. Als Film- und Buchfiguren wählte ich meist reale Personen, die Themen, für die sie stehen, reichen jedoch weit über die jeweilige Person hinaus, sind allgemein und zeitlos. Sie alle – mehr oder weniger berühmt – gehören zu meinen ganz persönlichen Koordinatensystem.
Nora Kinsky oder Frieda von Bülow haben die ihnen mögliche Freiheit bis zur Neige ausgekostet. Viktor Frankl oder Reinhold Messner sind die Unverletzlichen – kein Wunder, dass sie einander kannten. Picasso ist der Titan sich wandelnder Kreativität, Rainer Maria Rilke steht für alle Großmeister der Sprache, die ich verehre, Andre Heller für das Sich-lernend-verwandeln. Theodor Herzl und Hanna von Bismarck sind die Seher, Melitta Sallai und Cecely Corti – sie sind meinem Herzen besonders nah – sind die großen Versöhnerinnen unter den Figuren, denen ich Bücher, Filme oder Essays gewidmet habe.
Immer wieder habe ich über mein eigenes Kind geschrieben, noch in der Nacht ihrer Geburt entstand mein erstes Buch „Jeder Augenblick ein Staunen“. Und tatsächlich war mir jeder Augenblick ihres Aufwachsens lieb und das Auf und Ab in unserem sich wandelnden Familienleben kostbar. Die Lehren, die ich daraus zog, habe ich in den gemeinsam mit Remo H. Largo verfassten Büchern „Glückliche Scheidungskinder“ und „Jugendjahre“ festgehalten.
Mit der Zeit habe ich mich immer stärker auf starke Frauenfiguren spezialisiert. Die Mätressen des Wiener Kongress, denen ich einen Film gewidmet habe, bestimmten selbstbewusst über Männer und deren Politik. Anna Sacher, die legendäre Hotelierin des Wiener Fin de Siécle, steht für Unerschütterlichkeit und Maria Theresia, die einzige Frau auf Habsburgs Thron, für weibliche Führungskraft.
Doch den Focus auf Frauenfiguren halte ich nicht sklavisch ein. Mit Atatürk und Joseph II kommen zwei wahrlich revolutionäre Männer hinzu. Sie haben Weltgeschichte geschrieben und sind von erstaunlicher Aktualität (mehr dazu unter Aktuelles)